Der Winter kehrt ein – oft bringt er gesundheitliche Probleme mit sich wie Erkältungen, Mauke und Koliken. Umso wichtiger ist es, dass wir unsere Pferde gerade im Winter bedarfsgerecht füttern um einer Mangelernährung vorzubeugen und das Immunsystem aktiv zu halten. Alte Pferde benötigen besondere Aufmerksamkeit und die Pflege sollte auch nicht zu kurz kommen.
Pferde mit Gelenkserkrankungen haben im Winter oft mehr Probleme. Durch das kalte Wetter machen sich Erkrankungen wie Arthrose deutlicher bemerkbar. Auch diejenigen, die bereits an Atemwegserkrankungen leiden, sind in der kalten Jahreszeit, durch die überwiegende Heufütterung, geplagter als in warmen Monaten.
Daher ist es umso wichtiger, dass wir unsere Pferde zur kalten Jahreszeit bedarfsgerecht füttern und zufüttern.
Der Bedarf des Pferdes im Winter
Unsere Pferde benötigen im Winter rund 25 % mehr Energie als im Sommer – die Gründe dafür sind simpel: Der Organismus stellt sich auf kalte Zeiten ein, schiebt Winterfell und heizt den Körper.
Das Gras, wenn überhaupt noch vorhanden, liefert kaum noch Vitamine und Mineralien – Heu hat zwar mehr Rohfaser, allerdings weniger Eiweiß und Energie. Das bedeutet, dass das Pferd im Winter deutlich weniger Nährstoffe aufnehmen kann, als im Sommer.
Damit unsere Pferde fit über den Winter kommen, müssen wir also die Fütterung entsprechend anpassen.
Was sollte man im Winter füttern?
Heu ist zu jeder Jahreszeit das A und O in der Pferdefütterung. Im Winter muss sich die Heuration erhöhen, denn der Organismus benötigt schon alleine mehr Energie in Form von Rohfaser um sich warm zu halten.
Ungefähr 2 – 3 % vom Körpergewicht sollte die Heuration in den kalten Monaten betragen. Das hieße, ein 450kg schweres Pferd, sollte innerhalb von 24 Stunden, 10 – 13 kg qualitativ hochwertiges Heu bekommen.
Da das Superfood Gras wegfällt, sollte das Pferd ein hochwertiges Mineralfutter zusätzlich bekommen.
Je nach Arbeitspensum und Alter des Pferdes, kann ein Kraftfutter dazu gegeben werden. Bei alten Pferden sollte immer darauf geachtet werden, dass sie im Winter eher etwas mehr auf den Rippen haben als zu wenig. Eine Winterdecke sorgt für einen warmen Rücken und ein wohligeres Gefühl. Für Zipperlein wie Arthrose oder Spat, gibt es spezielle Zusatzfuttermittel ebenso wie Stallgamaschen die die Wärme halten.
Die Pflege
Die richtige Pflege ist abhängig vom Fellzustand unserer Pferde. Wer frühzeitig eindeckt, muss sich mit dem Problem des Winterfells oft gar nicht beschäftigen. Die Fellpflege solcher Pferde ist wesentlich einfacher, da man weiterhin putzt wie im Sommer.
Die Besitzer der Plüschpferde legen sich am besten Werkzeuge zu, die speziell für den Winter entwickelt wurden wie zum Beispiel Gummistriegel, Federstriegel oder Bürsten mit groben Borsten. Ein Federstriegel hat den Vorteil, dass er nicht nur lose Haare sondern auch verkrusteten Schmutz leicht entfernt.
Ein ordentlich gepflegtes Pferd vor dem Reiten benötigt auch weniger Pflege nach dem Reiten.
Wasser sollte im Winter nur sparsam und an wirklich benötigten Stellen eingesetzt werden. Bei nassem Fell hilft es das Pferd mit einem Handtuch ab zu reiben, bevor man die Abschwitzdecke auflegt. Das sich aufstellende Haar beschleunigt die Trocknung.
Nasse Abschwitzdecken sollten unbedingt ausgetauscht werden, damit das Pferd komplett trocknen kann. Um Hautirritationen zu vermeiden, muss der angetrocknete Schweiß nach dem Trocknen aus dem Pferd gebürstet werden.
Gute Pflege ist auch im Winter bei langem Fell möglich und notwendig, es benötigt lediglich mehr Zeit.