Ranchy im Show Pen – Ranch Disziplinen der EWU Deutschland e.V.

Mit den Disziplinen Ranch Riding, Jungpferde Ranch Riding, und den Sonderprüfungen Ranch Trail und Ranch Rail holt die EWU Deutschland viele Westernreiter ab.

Die Vielseitigkeit der Pferde ist gefragt: Das Ziel der Ranch Disziplinen ist es, ein willig an den Hilfen stehendes Pferd zu präsentieren, welches auch in höheren Gangarten leicht zu kontrollieren ist. So werden neben extended Trot und Lope auch andere Pflichtmanöver, wie Side-Pass, Galoppwechsel und das Überreiten von Stangen gefordert. Die Klassen soll die Vielseitigkeit, den Arbeitswillen und die Vorwärtsbewegung im Arbeitstempo des Ranch- Pferdes widerspiegeln.

Vor einigen Jahren startete die Disziplin Ranch Riding aus dem Nichts und erlebte seitdem den wohl größten Boom einer Reitdisziplin in Deutschland. Unglaubliche Starterzahlen auf den Turnieren zeigten das Interesse und die Freude der Reiter, an mehr Natürlichkeit und Bodenständigkeit und holten auch diejenigen unter den Reitern ab, die in den anderen Disziplinen für sich keinen Platz mehr sahen. Sei es, dass ihnen der „Spezialist“ fehlte oder einfach, weil ihnen die Vielfältigkeit und Natürlichkeit der Disziplin angesprochen hat.

Regeln wurden festgelegt und Standards entwickelt. In den Symposien der EWU werden in Zusammenarbeit mit Reitern, Trainern und Richtern laufend neue Fragestellungen und Lösungsmöglichkeiten entwickelt.


Das sind die EWU-Regeln für die Disziplin Ranch Riding

Bewertungskriterien der Disziplin RR

Correctness
• Takt (Klarer 4-Takt, 2-Takt, 3-Takt)
• Vorwärtsbewegung – Verlängerung wo verlangt und kontrollierte Geschwindigkeit
• Willigkeit (responsive / willingly) / keine Widersetzlichkeit – Kontrolle
• Losgelassenheit (relaxed)
• Übergänge am geforderten Punkt

Quality
• Gleichbleibendes Tempo und Rhythmus während der Manöver und der Gangarten zueinander
• Balance
• Weichheit / Feinheit der Ausführung
• Weicher Kontakt / Kommunikation zwischen Pferd und Reiter
• Übergänge kommen schnell und punktgenau
• Vorwärtsbewegung: deutliche Unterschiede (Korrektheit vorausgesetzt)
• Galoppwechsel: einfach oder fliegend (Qualität)
• Qualität der Gangarten

Degree of difficulty (Grad der Schwierigkeit)
• Vorwärtsbewegung / Unterschiede innerhalb der Gangarten (Korrektheit immer vorausgesetzt)
• Übergänge
• Wechsel
• Qualität der Gangarten
• Flüssige, weiche Ausführung der Manöver

Erlaubt sind
• Leichttraben und leichter Sitz
• In den Verstärkungen darf das Sattelhorn festgehalten werden
• Naturstangen sind erlaubt
• Galoppwechsel können immer fliegend oder einfach geritten werden (einfache Wechsel immer nur über Trot)

Erlaubte Ausrüstung
• Dem Pferdealter und der Leistungsklasse entsprechende Ausrüstung nach geltendem Regelbuch
• Arbeitssattel, ein Showsattel ist erlaubt
• Gamaschen und Bandagen sind erlaubt
• Vorderzeug ist erlaubt
• Eingeflochtene Mähne, Schweiftoupet, geblackte Hufe, Showsättel mit Silber sind erlaubt, jedoch nicht gewünscht
• Jeans, Chaps, Chinks, Rope, Tapaderos sind erlaubt
• Hosen in den Boots sind erlaubt
• Einflechten der Mähne, geblackte Hufe (erlaubt, aber nicht erwünscht)


Neu 2022 Jungpferde Ranch Riding

Ab dem Jahr 2022 wurde die Ranch Riding neben der Jungpferde Basis, Reining und Trail als vierte Disziplin in das Jungpferdeprogramm aufgenommen. Teilnahmeberechtigt in den Jungpferdeprüfungen sind alle 4- und 5-jährige Pferde.

Für die Teilnahme an der German Open sind nur einbezahlte Pferde zugelassen, sofern sie die erforderliche Qualifikation (auf A+Q- und B-Turnieren) erreicht haben. Aus den Jungpferdeklassen Basis, Trail, Reining und Ranch Riding können pro Turnier 3 Klassen gestartet werden. Bei Qualifikation in 4 Klassen für die German Open muss man sich für 3 Disziplinen entscheiden, auch wenn für alle 4 Klassen die Qualifikationen erreicht wurde.

Zu der neuen Diszplin im Jungpferdeprogramm informieren wir euch noch gesondert.


Neu 2022 Ranch Rail (Sonderprüfung)

In der Disziplin WRR wird die Gangqualität des Arbeitspferdes bewertet. Es soll natürliche Grundgangarten mit guter raumgreifender Vorwärtsbewegung zeigen und jederzeit
willig kontrollierbar sein. Hierfür werden die Pferde in den drei Grundgangarten mit den jeweiligen Verstärkungen vorgestellt. Das Pferd soll sich taktrein, losgelassen und ausbalanciert in einer natürlichen Haltung eines Ranchpferdes bewegen.

Die WRR ist eine Gruppendisziplin. Die Reiter stellen ihre Pferde auf beiden Händen auf der ganzen Bahn in den Gangarten Walk, extended Walk, Trot, extended Trot, Lope und extended Lope vor. Es muss in jeder Gangart zumindest auf einer Hand eine Verstärkung gefordert werden. Es ist gestattet, mit ausreichend Sicherheitsabstand zu überholen
und Handwechsel in Form einer Kehrtvolte auszuführen. Zusätzlich werden Anhalten und Back up verlangt. Die Gangarten und Manöver werden vom Richter bestimmt und
durch den Sprecher angesagt.

Bei einem großen Starterfeld hat der Richter das Recht, die Gruppe zu teilen und mehrere Durchgänge (Gorounds) durchzuführen. Aus diesen Voräufen bildet der Richter dann den Finallauf, aus dem die Platzierung vorgenommen wird.

Besondere Bestimmungen der Disziplin WRR

• In der WRR kann ein Reiter nur ein Pferd pro Prüfung vorstellen.
• Das Festhalten am Sattelhorn während der Verstärkungen ist erlaubt
• Im extended Trot darf leichtgetrabt, ausgesessen oder im leichten Sitz geritten werden. Im extended Lope darf ausgesessen oder im leichten Sitz geritten werden.
• Sollte die Klasse in mehrere Goround geteilt werden, muss ein Finallauf stattfinden.
• In den LK 4 und 5 sollten nicht mehr als 8 Pferde gleichzeitig in der Bahn sein. In diesen Leistungsklassen soll auf eine Galoppverstärkung verzichtet werden.

Bewertungskriterien der Disziplin WRR

• Positiv bewertet werden Pferde, die am angemessen losen Zügel ggf. mit leichtem Kontakt und leichter Kontrolle mit einer guten Manier vorgestellt werden, ohne dabei eingeschüchtert zu wirken.
• Die Gangqualität und die gleichmäßige Geschwindigkeit innerhalb der Gangarten sind die hauptsächlichen Bewertungskriterien.
• Kopf und Hals werden in einer natürlichen, für das Pferd angenehmen und dem Exterieur entsprechenden Position getragen.
• Die Übergänge zwischen den Gangarten sind weich und flüssig.
• Die Pferde bewegen sich zufrieden und natürlich. Das zeigt sich am Ausdruck von Ohren, Augen, Maul und Schweif.
• Die Pferde lassen sich willig rückwärts richten und können ruhig stehen.


Ranch Trail Horse (Sonderprüfung)

In der Disziplin RTH werden die Manier und die Qualität der Bewegungen des Pferdes beim Absolvieren eines Hindernisparcours bewertet. Das Pferd soll die Hindernisse aufmerksam, in angemessener Geschwindigkeit, korrekt und flüssig bewältigen und hierbei den Reiterhilfen willig folgen. Es wird Wert auf flüssiges und effizientes überwinden der Hindernisse gemessen an den Anforderungen an ein Ranchpferd gelegt.

Der RTH ist eine Einzeldisziplin. Er ist eine gescorte Disziplin (Basiswert 70).

Besondere Bestimmungen der Disziplin RTH

Zugelassene Teilnehmer: LK 1-5 A/B
Zugelassene Pferde: ab 4 Jahre, Hengste nur in den LK 3A, 1 und 2

Besondere Ausrüstungsbestimmungen:

Reiter: ausschließlich Westernreiter
Pferd: ausschließlich Westernausrüstung
Außenplätze und Naturstangen sind bevorzugt zu wählen, wenn vorhanden.
Sollte im Pattern ein Absteigen und/oder Aufsitzen gefordert sein, ist die Benutzung einer Aufstiegshilfe erlaubt.

Pattern und deren Bestimmung der Disziplin RTH (Auszug)

• In den Pattern sollen alle drei Gangarten vorkommen.
• In WT-Klassen und in LK 5 kann auf Galopp verzichtet werden.
• Ein RTH-Pattern muss aus mindestens 6 Hindernissen bestehen, wovon 5 Pflichthindernisse sein müssen.
• Die Manöver/Hindernisse können in beliebiger Reihenfolge und Anzahl im Pattern vorkommen.
• Hindernisse sind in Kombination möglich.

Pflichthindernisse

• Öffnen, Durchreiten und Schließen eines Tores
• Überreiten von mind. 5 Stangen innerhalb eines Hindernisses. Die Anordnung der Stangen ist freigestellt
• Überqueren einer Holzbrücke
• Seitengänge (Sidepass) über ein Hindernis oder zwischen Hindernisteilen
• Back up durch Gassen unterschiedlicher Formen; das Hindernis kann aus Stangen oder Pylonen (mind. 3) bestehen

Wahlhindernisse
(Auswahl, gesamte Liste siehe EWU-Regelbuch)

• Slalom im Schritt oder Trab
• Stangenquadrat (Box) mit oder ohne Turn oder Anhalten innerhalb der Stangen
• Sprung
• Lebende oder „Attrappen“ von Tieren, die in der Rancharbeit vorkommen
• Durchreiten von natürlichen Gräben
• Bereiten von natürlichen Anhöhen
• Dummy – Roping
• Absteigen und/oder Aufsitzen
• Durch- oder Überqueren von einem Wasserhindernis oder einer Plane
• Öffnen eines Tores zu Fuß
• Hufe anheben
• Ground tie
• Rope drag: Schleppen eines Gegenstandes mit dem Rope (Nur für LK 1-3)
• Transportieren eines Gegenstandes

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