Biosecurity – was ist das eigentlich?

Hygiene-Management im Stall

Das Auftreten von Infektionskrankheiten in den Ställen bereitet vielen Pferdebesitzern immer wieder Kopfzerbrechen. Hygiene beginnt im eigenen Stall – die optimale Gesundheit seiner Pferde zu gewährleisten sowie den schädlichen Mikroorganismen den Gar auszumachen, ist das oberste Ziel. Im Zusammenhang mit dem Hygiene-Management hört man oft das Wort Biosecurity oder auch Biosicherheit.

Was bedeutet der Begriff Biosecurity?

Die WHO definiert unter Biosicherheit die Praktiken und Eindämmungsprinzipien, die den Kontakt mit potentiell krankmachenden Erregern wie Viren, Bakterien, Pilzen und Parasiten verhindern sollen.

Die Übertragung solcher Krankheitserreger kann direkt oder indirekt erfolgen. Direkt, durch gegenseitigen Schleimhautkontakt oder beim Deckakt – die sogenannte Tröpfcheninfektion. Indirekt, indem die Erreger an der Kleidung der Menschen, Schubkarre oder Eimer anhaften und so verteilt werden.

 

Mit einfachen Maßnahmen lässt sich die Biosecurity im eigenen Stall optimieren:

 

Neuankömmlinge

Ganz wichtig ist es, einige Quarantäneboxen außerhalb des Hauptstalls zu besitzen. Die neu angekommenen Pferde sollten 1-2 Wochen unter Quarantäne stehen. Ebenso sollten kranke Pferde von den anderen isoliert werden um eine Ansteckung zu verhindern. Der Impf- und Entwurmungsstatus, muss sich mit dem der bereits vorhandenen Pferde decken. Mit einem gültigen Gesundheitszeugnis ist es eventuell möglich, die Quarantäne auszulassen.

 

Mitarbeiter

Mitarbeiter sollten regelmäßig geschult werden, was die richtige Hygienepraxis betrifft. Ebenso sollten alle Personen, die Zugang zum Reitstall haben (Reiter, Trainer, Reitbeteiligungen), über den richtigen Hygieneumgang unterrichtet werden. Richtiges und effektives Händewaschen ist das A und O beim Betreten der Stallungen. Für das Personal gehört ebenso das Desinfizieren der Boxeneinrichtung nach dem Auszug eines Pferdes sowie das Misten und Füttern der Quarantänepferde erst im Anschluss an die anderen, zu den Hygienemaßnahmen.

 

Umwelt

Gut gelagertes und qualitativ hochwertiges Futter sind wichtig um die Pferde gesund zu halten. Nicht nur durch ungünstige Lagerung, sondern auch durch Mäusebefall können Krankheiten ausbrechen. Die Putzplätze, Raufen, Krippen und Wasserbecken sollten regelmäßig gereinigt und desinfiziert werden. Hautpilz überträgt sich zum Beispiel sehr schnell im gesamten Stall – dazu braucht es nur einen festen Anbindestrick an dem das erkrankte Pferd festgemacht war. Die Weiden werden diese regelmäßig abgeäppelt und nach der Weidesaison entsprechend bearbeitet.

 

Tipps für den Stall

  • Für neue Pferde ein Gesundheitszeugnis vom Tierarzt verlangen
  • Neue Pferde werden zu Quarantänezwecken die ersten zehn Tage separat von den anderen Pferden gehalten
  • Alle Pferde müssenden gleichen Impfstatus haben
  • Ansteckende, kranke Pferde in den Quarantänestall stellen
  • gemeinsame Entwurmung aller eingestallter Pferde
  • Das Futter trocken und sauber lagern.
  • Futtertonnen verschließen gegen Mäuse und Ratten
  • Medikamente sicher und am besten abschließbar verwahren
  • Boxen von Zeit zu Zeit desinfizieren
  • Tränken und Futtertröge sauber halten, Verschmutzungen entfernen
  • Weidehygiene durch abgeäppeln

 

Foto: Pixabay

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