Lymphsystem der Pferde

Das Lymphsystem des Pferdes hat drei wesentliche Aufgaben: Es unterstützt das Immunsystem, reguliert die Flüssigkeit zwischen den Zellen und transportiert Fette aus der Nahrung.

Als essentieller Bestandteil des Immunsystems ist ein intaktes Lymphsystem wichtig für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Pferde. Ohne ein gut funktionierendes Lymphsystem gelingt dem Körper die Ausscheidung von Giftstoffen nur mäßig, was langfristig zu Problemen führen kann – angelaufene Beine oder schlecht heilende Wunden können auf einen Lymphstau hinweisen.

Die Lypmhe ist eine klare Flüssigkeit, sie ist mit nicht mehr benötigter Gewebeflüssigkeit gespickt und besteht unter anderem auf folgenden Stoffen:

• Eiweißen und Fetten
• Fremdkörpern
• Krankheitserregern
• Zelltrümern
• Hormonen

Durch die Lymphgefäße wird die Lymphe in die Lymphknoten transportiert, hier gereinigt und Schadstoffe unschädlich gemacht. Die gereinigte Lymphe wird über das große Lymphgefäß im Brustraum wieder in das Blut eingespeist.

Angeschwollene Lymphknoten deuten darauf hin, dass das Lymphsystem versucht vermehrt Erreger zu filtern – eine Entzündung oder Infektionen sollten schnellstmöglich von einem Tierarzt ausgeschlossen werden.

Das Pferd besitzt circa 8.000 Lymphknoten. Zum Vergleich: der Mensch hat 400 – 600 Stück.

Der Lymphfluss gestaltet sich eher träge, da keine „Pumpe“ wie im Blutkreislauf vorhanden ist – es wird tatsächlich größtenteils über die Bewegung des Pferdes aufrechterhalten. Steht ein Pferd nun einige Tage nur in der Box oder wird wenig bewegt, staut sich häufig die Lymphe – was zum Beispiel zu angelaufenen Beinen führen kann und auch Krankheitserreger sowie Schadstoffe können nicht richtig abtransportiert werden.

Die Anzeichen einer Störung im Lymphsystem können sich verschieden äußern:

• angelaufene Beine oder Einlagerungen am Schlauch
• Gallen
• schlechte Wundheilung
• Chronische Phlegmonen
• Postoperative oder posttraumatische Schwellungen

Eine Störung im Lymphsystem kann, neben der Behandlung des Tierarztes, unterstützend mit Lymphdrainage behandelt werden. In der Naturmedizin hat sich der Einsatz von Kräutern bewährt: Brennnessel, Ackerschachtelhalm oder Goldrute unterstützt die Entwässerung bei angelaufenen Beinen.
 Die Dosierung muss mit dem Tierarzt oder Tierheilpraktiker besprochen werden.

Foto: shutterstock

Quellen: www.masterhorse.de, www.medi-pferd.de, www.pferde-magazin.info
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