Back to the Roots – Teil 2: Die Hindernisse des Ranch Trail

Nicht nur die Hindernisse des Ranch Trail, sondern auch die Position des Reiters, sowie die Haltung des Pferdes unterscheiden sich von einem normalen Trail.

Wir stellen euch die wichtigsten Hindernisse sowie das korrekte Anreiten vor.

Die Hindernisse des Ranch Trails

Walk Over / Jog Over / Lope Over

Wir beginnen den Parcours mit dem Bereich Überreiten von Stangen. Die Stangen in unserem Ranch Parcours sind Holzscheite unterschiedlicher Höhe und Aussehen. Bitte darauf achten, dass keine scharfen Kanten oder Splitter abstehen.

Sie sind unterschiedlich angeordnet, mal als Viereck oder liegen hintereinander zum überreiten. „Das Ranchpferd soll aufmerksam sein und darf die Hindernisse betrachten. Es soll jedoch keine übertriebene Neugierde oder gar Schreckhaftigkeit bei natürlich vorkommenden Hindernissen zeigen“, erklärt uns George. „Auch ein übertriebenes „aus dem Sattel gehen“, vor oder während der Hindernisse, ist nicht erwünscht. Alles soll einen natürlichen fließenden Eindruck machen, wie bei der Rancharbeit lange erprobt.“

Das Pferd soll sich in natürlicher Selbsthaltung ausbalanciert über die Stangen bewegen und trittsicher seinen Weg finden, das Genick niemals tiefer als die Waagerechte zum Widerrist. Der Sitz des Reiters ist tief und befindet sich im Mittelpunkt des Pferdes.

Das Tor

Das Tor im Ranch Trail kann, je nach Anforderung des Pattern, sowohl vom Pferd als auch zu Fuß geöffnet werden. Dem Tor kommt bei der Rancharbeit eine große Bedeutung zu: Lässt man das Tor offen, so entweicht die ganze Herde. Öffnet man es zu weit, so entkommt vielleicht ein Rind, dass man dann mühsam in der Prärie suchen muss.

Das Tor darf immer nur so weit geöffnet werden, wie nötig und sollte mit dem Pferd abgedeckt sein. George drückt das Tor von sich weg und reitet vorwärts durch – der Pferdekörper verschließt die Lücke und versperrt so den Rindern den Weg.

„Das Pferd sollte am Tor ruhig und geduldig stehen und abwarten, bis der Reiter das Tor öffnet. Weder darf es am Tor zappeln, noch sollte es zaudern oder unschlüssig sein, oder gar drängeln.“ Hier macht sich die vorhergehende gute Grundausbildung des Pferdes bezahlt. „Bei der Arbeit auf der Ranch müssen beide vertrauen. Das Pferd dem Reiter und der Reiter dem Pferd.“ Deshalb ist Ruhe gerade an diesem Hindernis sehr wichtig, betont George.

Auch die Bewegungen des Reiters sollen ruhig und routiniert sein. Das soll aber nicht heißen, dass das Tor super langsam Schritt für Schritt und mit Verharren geritten werden soll. Ganz im Gegenteil: Time is money – das galt auch für die Arbeit auf der Ranch: Das Tor soll zügig durchritten werden, aber mit Finesse!!!

Wie selbstverständlich tritt das Pferd durch das Tor, sein Körper verschließt die Lücke

Die Brücke

Viele Ranches im Mittleren Westen sind von Flüssen und Bächen durchzogen, sodass die Brücke für die Cowboys ein tägliches Hindernis ist.

Auch in unserem Ranch Trail kommt sie vor. „Die Brücke im Ranch Trail wird anders geritten, als wir es aus den herkömmlichen Trail Prüfungen kennen“, erläutert uns George. Das Pferd soll selbstverständlich, ohne zu zögern an das Hindernis herantreten. Es soll in gleichmäßigem Tempo auf, über und von der Brücke runter gehen. Ein bewusstes Zeigen der Brücke, wie im klassischen Trail gerne gezeigt wird, sollte vermieden werden und wird nicht positiv bewertet.

Das Ranch Pferd soll dem Hindernis und der Hindernishöhe angemessene Beinbewegungen zeigen und keine zu hohen Beinaktionen oder gar ein Springen auf das Hindernis zeigen. Es darf den Kopf senken und das Hindernis betrachten – jedoch keine übertriebene Neugierde an den Tag legen. Es darf der Brücke eine kurze Aufmerksamkeit schenken, soll aber nicht daran schnuppern und darf nicht davor stehen bleiben oder den Bewegungsablauf unterbrechen. Es ist aber auch völlig o.k., wenn das Pferd der Brücke keine Beachtung schenkt und ganz selbstverständlich darüber läuft.

Fotos: Figure 8

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