Hochansteckend und im schlimmsten Fall tödlich – das Equine Herpes Virus. Derzeit wütet das Virus vom Typ EHV-1 in München und in Valencia.
Im Rahmen des CES in Valencia, auf dessen Gelände sich momentan 159 Pferde befinden, war vor 10 Tagen das EHV 1 ausgebrochen. Mittlerweile zeigen 52 der 159 Pferde Symptome – 2 davon haben den Kampf gegen das Virus leider verloren. Das gesamte Gelände steht unter Quarantäne.
Wir haben die wichtigsten Facts zum Equinen Herpes Virus 1 für euch.
Das Herpesvirus schlummert latent in rund 90 % der Pferde. Es setzt sich bis zum Ausbruch in den Nervenzellen fest und ist dort unerreichbar für die Immunabwehr.
Das EHV 1 ist der gefährlichste Stamm. Während es bei dem ähnlichen EHV 4 lediglich zu Atemwegserkrankungen kommt, löst der EHV 1 Aborten und neurologische Störungen mit sensorischen und motorischen Ausfällen aus. Nerven- und Gefäßschädigungen führen in schweren Verläufen zu einer „Equine Herpesvirus-associated Myeloencephalopathy“.
Das Virus ist hochansteckend und überträgt sich via Tröpfcheninfektion.
Symptome:
- Plötzlicher Beginn mit schneller Verschlechterung
- Fieber
- Kopfschiefhaltung
- Ataxie
- Inkontinenz
Diagnostiziert wird das Virus durch einen Nasenabstrich oder eine Blutprobe. Bricht das Virus aber aus, gilt es Symptome zu behandeln und das Immunsystem zu unterstützen, denn eine Therapie gegen das Equine Herpesvirus gibt es nicht.
Daher wird die Schutzimpfung dringend empfohlen. Zwar kann die Impfung eine Infektion nicht vollständig verhindern – bei geimpften Pferden verläuft die Krankheit jedoch deutlich gemildert.
Wird das Virus bei einem Pferd nachgewiesen oder zeigt es Symptome, gilt es dieses sofort vom anderen Bestand zu isolieren. Auch über Futterwagen und Schubkarren sollten erkrankte Tiere nicht mit gesunden Tieren Kontakt haben.
Ebenso empfiehlt es sich Schutzkleidung zu tragen und auf eine gründliche Hygiene zu achten. Der gesamte Stall sollte für ca. 3 Wochen unter Quarantäne gestellt werden.