Ausreiten: Aber bitte entspannt und sicher

Sicher und entspannt ins Gelände: So wird dein Ausritt zum Vergnügen!

Zusammen mit seinem Partner Pferd durch Wälder und Wiesen zu streifen, den Wind zu spüren und die Natur zu genießen – das ist der Traum vieler Reiter. Doch um den Ausritt wirklich entspannt und sicher zu gestalten, braucht es einen zuverlässigen und geländesicheren Partner auf vier Beinen. Ein Pferd, das sowohl alleine als auch in der Gruppe gut kontrollierbar ist, ist Gold wert. Aber was tun, wenn das noch nicht der Fall ist? Keine Sorge, Geländesicherheit kann trainiert werden.

Hier sind einige Tipps und Hinweise, wie du deinen Ausritt sicher und stressfrei gestalten kannst.

Einfach losreiten?

Besonders junge oder unerfahrene Pferde kennen das Ausreiten nicht und reagieren oft unsicher auf ungewohnte Reize. In diesem Fall ist es ratsam, mit einem routinierten Begleitpferd ins Gelände zu gehen. Ein sicherer Begleiter kann dem Jungpferd die nötige Gelassenheit vermitteln. Ebenso hilfreich sind Spaziergänge ins Gelände – so lernt das Pferd zunächst vom Boden aus, die Umgebung zu erkunden und Vertrauen zu fassen.

Auch Bodenarbeit und Schrecktraining tragen dazu bei, ein Pferd zu einem sicheren Geländepartner auszubilden. Je mehr Situationen, Geräusche und Objekte – wie z.B. Traktoren oder Fahrräder – ein Pferd kennt, desto gelassener wird es später im Gelände sein.

Partnerwahl: Gegensätze ziehen sich an

Beim Ausreiten in der Gruppe ist es wichtig, auf die Partnerwahl zu achten. Idealerweise sollte das Begleitpferd eine gegenteilige Veranlagung zum eigenen Pferd haben. Zwei sehr nervöse oder lauffreudige Pferde können sich gegenseitig hochschaukeln. Ein gelassenes Pferd an der Seite eines nervösen Partners sorgt oft für eine ausgeglichenere Stimmung im Team.

Die Tempodiskussion

Eine häufige Ursache für Missverständnisse zwischen Pferd und Reiter beim Ausritt ist das Tempo. Während der Reiter gerne entspannt im Schritt reiten möchte, hat das Pferd möglicherweise andere Pläne. Insbesondere wenn das Pferd an den Vortagen wenig Bewegung hatte, kann es ungeduldig und energiegeladen sein. Hier hilft es, das Pferd vor dem Ausritt etwas auf die Koppel zu lassen oder abzulongieren, um überschüssige Energie loszuwerden.

Ein häufiger Fehler vieler Reiter ist, feste Galoppstrecken einzuplanen. Pferde merken sich diese und beginnen dann, die Galoppstrecke einzufordern. Um eine aufgeregte, schwer kontrollierbare Situation zu vermeiden, sollten Galoppstrecken variieren oder sogar ausgelassen werden um das antizipieren der Pferde zu verhindern.

Ursachen für Durchgehen finden

Wenn ein Pferd im Gelände dazu neigt, durchzugehen, ist Ursachenforschung unerlässlich. Oft resultiert das Durchgehen aus Angst, Schmerz durch unpassende Ausrüstung oder gesundheitlichen Problemen. Schrecktraining kann helfen, dem Pferd zu zeigen, dass es auch in stressigen Situationen ruhig bleiben kann.

Ängstlicher Reiter, nervöses Pferd

Pferde spüren die Emotionen ihrer Reiter sehr genau. Wenn der Reiter Angst hat, wird das Pferd dies wahrnehmen und die Unsicherheit möglicherweise als Gefahr interpretieren. Besonders ängstliche Reiter sollten deshalb auf ein sicheres Pferd setzen. Hat man jedoch noch kein solches Pferd, ist es wichtig, selbst ruhig zu bleiben und dem Pferd Sicherheit zu vermitteln. Reflexartiges Festklammern oder Zerren am Zügel verstärkt die Unsicherheit des Pferdes nur.

Brenzlige Situationen: Was tun?

Wenn ein Pferd in Panik gerät, kann es zu gefährlichen Situationen kommen. In solch einem Moment ist es oft besser, abzusteigen, wenn das gefahrlos möglich ist. Das Absteigen kann die Situation beruhigen und die Gefahr für Pferd und Reiter verringern.

Sollte das Pferd bereits durchgehen und die Zügel ignorieren, ist der beste Ansatz, es nach rechts oder links abzuwenden und langsam in eine immer enger werdende Wendung zu lenken. Dadurch kann das Pferd gestoppt werden, ohne dass es sich weiter hineinsteigert.

Die wichtigsten Utensilien für einen sicheren Ausritt

Ein sicherer Ausritt beginnt mit der richtigen Ausrüstung. Hier sind die wichtigsten Dinge, die auf keinem Ausritt fehlen sollten:

  1. Reithelm: Ein Muss bei jedem Ausritt! Der Helm schützt den Kopf vor schweren Verletzungen, sollte es zu einem Sturz kommen.
  2. Handy: Mindestens ein Reiter sollte ein Handy dabeihaben. So kann im Notfall schnell Hilfe geholt werden. Die Kartenfunktion hilft bei der Orientierung und der Live-Standort kann von Mitreitern oder daheimgebliebenen Personen genutzt werden, um den Standort zu verfolgen.
  3. Gut sitzender Sattel und Zaumzeug: Die Ausrüstung sollte perfekt passen, um das Pferd nicht zu behindern oder gar Schmerzen zu verursachen. Unpassendes Equipment kann der Auslöser für Unruhe und Durchgehen sein. Das Sattelzeug muss vor jedem Ausritt auf Funktionalität geprüft werden. Brüchige Riemen immer umgehend ersetzen.
  4. Reflektierende Kleidung: Besonders in der Dämmerung oder an grauen Tagen sollte der Reiter auf reflektierende Kleidung und eventuell auch reflektierende Accessoires fürs Pferd achten. So bleibt man auch im Straßenverkehr gut sichtbar.

Fazit

Ein entspannter und sicherer Ausritt erfordert Training, eine gute Partnerwahl und die richtige Vorbereitung. Mit Geduld und dem passenden Equipment kann jeder Ritt zu einem tollen Erlebnis für Pferd und Reiter werden. Halte dich an diese Tipps und genieße die Ausflüge in die Natur mit deinem Pferd in vollen Zügen!

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