Fellwechsel bedeutet für den Pferdekörperweit mehr als der Umstieg von Sommer- auf Winterfell oder umgekehrt. Er verlangt dem Organismus einen wahren Kraftakt ab. Ein intakter Stoffwechsel ist dafür essentiell – und den kann man ganz natürlich auf Trab bringen.
Die meisten Pferdebesitzer:innen beschäftigen sich im Fellwechsel vorrangig damit, die Flut an Haaren zu bewältigen. Anderen macht hingegen die körperliche Verfassung ihres Pferdes Kopfzerbrechen. Mit Abnahme der Sonnenstunden stellt sich der Organismus des Pferdes auf den Wechsel von Sommer- auf Winterfell um. Die Umstellung ist ein enormer körperlicher Kraftakt. Das gilt nicht nur für alte oder kranke Pferde. Funktioniert der Stoffwechsel schon zuvor nicht optimal, hat das Pferd Vorerkrankungen oder schlicht einen Nährstoffmangel, kann die Umstellung auch ein junges Pferd ganz schön mitnehmen. Das macht sich in Form von Schlappheit, Gewichtsverlust, Kotwasser, Haut-, Kreislauf-oder Atemwegsproblemen bemerkbar.
Ein gesunder Stoffwechsel beugt diesen Problemen vor. Als komplexes System an chemischen Reaktionen ist er wohl nach wie vor nicht bis ins letzte Detail erforscht. Dennoch weiß man um Maßnahmen, die den Stoffwechsel auf natürliche Art unterstützen und einfach umzusetzen sind:
Gesundheit von innen
Das A und O für einen gesunden Organismus ist eine bedarfsgerechte Ernährung. Gesundheit hängt maßgeblich mit einem intakten Verdauungssystem zusammen. Denn der Großteil der Immunzellen des Pferdekörpers befindet sich im Darm. Läuft das Darmsystem nicht rund, sind auch Stoffwechsel und Immunsystem gestört. Raufutter bildet die Basis einer bedarfsgerechten Ernährung. Es muss qualitativ hochwertig, frei von Verunreinigungen und rohfaserreich sein. Auch den Zuckergehalt des (Wiesen-)Heus sollte man im Auge behalten. Manche heimisch gewordenen Grassorten verfügen über einen erhöhten Zucker- und Fruktangehalt, der Verdauung und Stoffwechsel belastet. Daher muss die Futterration individuell auf den Bedarf des jeweiligen Pferdes angepasst werden. Das Bedürfnis an Mineralstoffen und Vitaminen kann beispielsweise durch die Gabe von Kraft- und Mineralfutter gedeckt werden. Außerdem sollte dem Pferd rund um die Uhr uneingeschränkt Wasser zur Verfügung stehen.
Text & Fotos: © EWALIA