Richtlinie 2006/126/EG
Christian Kernbach – Rechtsanwalt und FA VerkR, 1. Vorsitzender EWU Westfalen e.V.
Die Europäische Union hat mit Zustimmung des Europäischen Rates die Rechtline 2006/126/EG beschlossen. In seiner Sitzung vom 15.02.2019 hat der Bundesrat in Umsetzung der vorgenannten Richtlinie den Umtausch von Führerscheinen beschlossen, welche vor dem 19.01.2013 ausgestellt wurden. Stufenweise muss der Umtausch bis zum 19.01.2033 erfolgen, wobei der erste Umtausch bis zum 19.01.2022 erfolgen muss.
Zuständig für den Umtausch ist die Fahrerlaubsnisbehörde (Straßenverkehrsamt) am aktuellen Wohnort. Die Gültigkeit des Führerscheins wird ab dem Umtausch auf 15 Jahre befristet.
1. Wann muss umgetauscht werden?
Die Fristen für den Umtausch der Fahrerlaubnis unterscheidet sich nach dem Datum der Ausstellung entweder nach dem Geburtsjahr des Fahrerlaubnisinhabers (Ausstellung bis zum 31.12.1998) oder dem Ausstellungsjahr (Ausstellung nach dem 01.01.1999).
- a. Ausstellung bis zum 31.12.1998
Geburtsjahr des Fahrerlaubnisinhabers | Umtauschpflicht bis zum |
vor 1953 | 19.01.2033 |
1953 bis 1958 | 19.01.2022 |
1959 bis 1964 | 19.01.2023 |
1965 bis 1970 | 19.01.2024 |
1971 oder später | 19.01.2025 |
- b. Ausstellung nach dem 01.01.1991 *
*Fahrerlaubnisinhaber, deren Geburtsjahr vor 1953 liegt, müssen den Führerschein bis zum 19.01.2033 umtauschen, unabhängig vom Ausstellungsjahr des Führerscheins.
1 Fahrerlaubnisinhaber, deren Geburtsjahr vor 1953 liegt, müssen den Führerschein bis zum 19.01.2033 umtauschen, unabhängig vom Ausstellungsjahr des Führerscheins. Ausstellungsjahr | Umtauschpflicht bis zum |
1999 bis 2001 | 19.01.2026 |
2002 bis 2004 | 19.01.2027 |
2005-2007 | 19.01.2028 |
2008 | 19.01.2029 |
2009 | 19.01.2030 |
2010 | 19.01.2031 |
2011 | 19.01.2032 |
2012 bis zum 18.01.2013 | 19.01.2033 |
3. Wie hoch ist das Verwarngeld bei unterlassenem Umtausch?
Wer seinen Führerschein nicht fristgerecht umtauscht, muss mit einem Verwarngeld in Höhe von 10,- € rechnen. Ob zukünftig höhere Geldbußen gelten werden, bleibt abzuwarten.
Da die Fahrerlaubnis für Pkw- und Motorradklassen unbefristet fortgilt, droht bei den vorgenannten Klassen jedenfalls kein Strafverfahren nach § 21 StVG (Fahren ohne Fahrerlaubnis).
Text: Christian Kernbach – Rechtsanwalt und FA VerkR, 1. Vorsitzender EWU Westfalen e.V.