Vitamine in der Pferdefütterung
Auch für Pferde sind Vitamine für einen optimalen Ablauf der Lebensfunktionen außerordentlich wichtig. Die wichtigste Vitaminquelle für Pferde sind Gras und Raufutter, doch oft nimmt der Vitamingehalt bei der Lagerung des Heus kontinuierlich ab. Der Vitaminhaushalt kann über eine Mineralfuttergabe aufgestockt werden.
Definition der Vitamine
Vitamine sind organische Stoffe – die wasserlöslichen Vitamine kann der Körper eines gesunden und mit gutem Grundfutter versorgtem Pferd, größtenteils im Darm selbst bilden. Fettlösliche Vitamine müssen dem Pferd über einen Futterzusatz von außen zugeführt werden. Der Stoffwechsel benötigt Vitamine, um bestimmte Reaktion herbeiführen zu können. Hat das Pferd einen Mangel an Vitaminen, kommt es zu einer Störung des Stoffwechsels und daraus resultierend können klinische Krankheiten entstehen.
In der Pferdefütterung gibt es etwa 15 bekannte und relevante Vitamine. Man unterscheidet nach fettlöslichen und wasserlöslichen Vitaminen:
Wasserlösliche Vitamine:
Vitamin C
Wichtig für: Immunsystem, Antioxidans, Muskelfunktion
Enthalten in: Eigensynthese
Vitamin B1
Wichtig für: Fettstoffwechsel und Kohlehydratstoffwechsel
Enthalten in: Getreide, Gras, Eigensynthese im Körper
Vitamin B2
Wichtig für: Haut, Stoffwechsel
Enthalten in: Eigensynthese
Vitamin B12
Wichtig für: Zellstoffwechsel
Enthalten in: Eigensynthese im Körper
Vitamin B6
Wichtig für: Bildung von Hämoglobin, Abbau von Proteinen, Kohlenhydraten und Fetten
Enthalten in: Eigensynthese im Körper
Folsäure
Wichtig für: Vorbeugung der Anämie, Zusammenarbeit mit B12
Enthalten in: Luzerne, Klee, Esparsette
Biotin
Wichtig für: Struktur von Horn und Huf, Fettaufbau
Enthalten in: Mais, Gras, Soja
Gesunde Pferde sind in der Lage die wasserlöslichen Vitamine selbst zu bilden. Die Mikroorganismen im hinteren Abschnitt des Verdauungssystems sind für die Produktion zuständig. Daher ist eine Unterversorgung mit diesen Vitaminen unwahrscheinlich. Die Ausnahme bilden hier kranke oder gestresste Pferde.
Fettlösliche Vitamine:
Vitamin A
Wichtig für: Nervenfunktion, Immunsystem, Sehen
Enthalten in: Gras, Heu
Vitamin D
Wichtig für: Knochenaufbau, Absorption von Kalzium und Phosphor
Enthalten in: wird gebildet durch Sonne, sonnengetrocknetes Futter
Vitamin E
Wichtig für: Muskelfunktion, Fettstoffwechsel, Antioxidans
Enthalten in: Getreide
Vitamin K
Wichtig für: Blutgerinnung
Enthalten in: Gras, Heu
Die fettlöslichen Vitamine können, vor allem in der Leber gespeichert werden. Hat das Pferd über den Sommer genügend frisches Gras zur Verfügung, kann es die meisten dieser Vitamine darüber aufnehmen und sogar im Körper für den Winter speichern. Als fettlöslich werden sie deshalb bezeichnet, da sie nur mit Hilfe von Fetten vom Körper verwertet werden können.
Vitaminbedarf der Pferde
Bekommt eine gesundes Freizeitpferd im Frühjahr und Sommer genügend Weidegang und frisches Gras, kann man meist davon ausgehen, dass sein Vitaminhaushalt in Ordnung ist. Gut aufgestellt sind die Pferde, wenn sie zusätzlich zur Weide qualitatives Heu sowie ein Mineralfutter bekommen.
Unterscheiden muss man aber nach Belastung und natürlich nach dem Alter. Ein Sport- oder Zuchtpferd hat einen höheren Bedarf an Vitaminen als Freizeitpferde oder Pferde mit geringer Belastung. Ebenso haben junge Pferde im Wachstum und alte Pferde einen höheren Vitaminbedarf.
Bei den oben genannten Pferden, sollte man sich immer mit seinem Tierarzt besprechen, damit kein Vitaminmangel zustande kommt. Bei einem Verdacht auf einen Mangel, ist es ratsam erst ein Blutbild machen zu lassen, um die Diagnose zu bestätigen.