Im Herbst und Winter haben viele Pferdebesitzer mit Matsch und Schlamm zu kämpfen – nicht nur für die Reiter anstrengend, sondern auch bei den Pferden, die irgendwann tief im Matsch versinken, unbeliebt. Volle Schubkarren mit Mist durch Schlamm zu schieben erfordert Höchstleistungen – Matsch fördert Mauke und schlecht gelaunte Pferde.
Ein trockener Auslauf muss her – Sand, Paddockplatten oder gar Kunstrasen? Was eignet sich?
Zu allererst: Matsch entsteht meistens dann, wenn das Wasser nicht mehr richtig abfließen kann. Sprich, der Boden zu verdichtet ist. Regen muss entweder abfließen oder versickern können.
Tragschicht, Trennschicht, Tretschicht – die ideale Lösung um dem Matsch zu entgehen
Mit dieser Form des Bodenaufbaus beseitigt man sein Schlammproblem langfristig. Allerdings ist es auch die teuerste Variante der Trockenlegung, da man neben den verschiedenen Materialien auch Geräte benötigt. Die Tragschicht besteht aus großen Kieselsteinen, Bauschutt oder Steinen und hat die Aufgabe das Wasser durchzulassen und gleichzeitig durch den Druck von oben nicht zu verdichten. Die Trennschicht wird oft in Form von Vlies oder Paddockplatten gelegt – ihre Aufgabe ist, eine Vermischung von Trag- und Tretschicht zu verhindern. Die Tretschicht besteht in den meisten Fällen aus Sand. Aber auch andere Materialien wie Hackschnitzel sind möglich.
Sand oder Hackschnitzel direkt auf den Matsch – auf keinen Fall! Sand und Matsch vermischen sich zu einer Art Beton, der gar kein Regenwasser mehr abfließen lässt. Hackschnitzel und Matsch vermischen sich, die Pferde sinken tief ein und die darauf entstehenden Löcher stellen noch größere Stolperfallen dar.
Kunstrasen – gebrauchter Kunstrasen von Sportplätzen oder sonstigen Flächen ist bei vielen Offenstallbesitzern der neuste Trend. Preislich günstig zu erwerben, verspricht er mit aufgeschüttetem Sand einen trockenen Untergrund. Die oberste Erdschicht wird abgetragen und der Kunstrasen auf den Boden aufgebracht. Die Fläche sollte möglichst eben sein, ansonsten kann es passieren, dass der Kunstrasen sich verschiebt oder sich die Kanten nach oben arbeiten, was ebenfalls gefährliche Stolperfallen mit sich bringt.
Koppeln oder Ausläufe wechseln – Wenn genügend Auslaufflächen zur Verfügung stehen, sollte man die Ausläufe oft wechseln und bereits schon leicht schlammig gewordene Ausläufe sperren.
Die langfristigste, aber auch kostenintensivste Lösung sind Paddockplatten mit funktionellem Unterbau sowie einer dünnen Tretschicht. Zwar müssen mehr Zeit und Geld, als bei allen anderen Lösungen investiert werden, allerdings ist ein schlammiger Auslauf dann kein Thema mehr.
Foto: pixabay