Mit den Wahlen in 2021 wurde Patrick Reifferscheidt zum 1. Vizepräsident ernannt. Wir haben ihn zum Gespräch gebeten und ein tolles Interview mit ihm geführt.
Hallo Patrick,
herzlichen Glückwunsch – du bist neuer 1. Vizepräsident und verantwortest den Jugendbereich der EWU. Kannst du dich für unsere Mitglieder, die dich noch nicht kennen, bitte kurz vorstellen?
Sehr gerne: Patrick Reifferscheidt, 46 Jahre alt, verheiratet und wohne mit meiner Familie in Köln. Ich leite den Bereich Qualität bei einem großen Kölner Medienunternehmen und betreue zusätzlich eine Eventlocation im Herzen der Kölner Altstadt.
Die Kombination beider Jobs stellt sich gerade in der aktuellen pandemischen Lage als wichtig und richtig dar, da ich hier zwar Verluste zu verzeichnen habe, diese jedoch so kompensiert werden können.
In meiner Freizeit betreue ich mit meiner Schwester zusammen meinen Vater, liebe ausgedehnte Spaziergänge mit unserem Hund und an Bowling habe ich auch recht viel Spaß. Karneval spielt natürlich als echt kölsche Jung in meinem Leben auch eine Rolle. In der 5. Jahreszeit ziehe ich gerne mit meinen Verein durch die Säle und nehme hier auch aktiv am Rosenmontagszug teil.
Seit der schrecklichen Flutkatastrophe in 2021 habe ich durch Freunde Kontakt und Einblicke in die Arbeit der DLRG Wasserrettung erhalten und engagiere mich seit einiger Zeit hier auch als Katastrophenschutzhelfer.
Also Langeweile ist bei mir ein Fremdwort 🙂
Was hat dich bewegt, dich für dieses Amt zur Wahl zu stellen?
Durch mein Engagement in der EWU habe ich seit Jahren sehr viele Einblicke in die verschiedenen Landesverbände, was ich so sehr spannend finde. Aufgrund meines Einsatzes auf diversen C-, A+Q- Turnieren, diversen Landesmeisterschaften und auch der GO habe ich sehr viele Menschen kennen und schätzen gelernt. Unsere Gesellschaft könnte ohne diese im Ehrenamt kaum funktionieren, der Reitsport ist etwas Wunderschönes da es ja auch eine Lebenseinstellung und oft der Lebensmittelpunkt für viele ist. Mir wurde hier dann bekannt, dass Jörn Driescher aus beruflichen Gründen nicht mehr zur Verfügung stand und wurde hierauf dann angesprochen. Meine Zusage habe ich mir recht lange und gut überlegt, bin aber aus heutiger Sicht über diesen Schritt bisher glücklich.
Bist du denn selbst aktiver Reiter?
Jein. Ich habe eigentlich eine Reitbeteiligung an einer wundervollen QH Stute direkt in meiner Nähe. Jedoch kommt das reiten durch meine beruflichen-, sowie die Aufgaben im Ehrenamt dann zwangsläufig zu kurz. Ich bin hier sehr froh, dass mir hier die Möglichkeit eröffnet wird, zu reiten, wenn es gerade passt.
Turniere bin ich seit dem Tod meines eigenen Pferdes nur vereinzelt gestartet, hier kommt aber auch mein Einsatz als Turnieransager nicht gerade förderlich. Ich freue mich aber, die Besitzerin des Pferdes seit 2021 mit dem Turniervirus angesteckt zu haben und in der LK 3 waren die beiden schon sehr gut unterwegs. 2022 steht somit die LK 2 an und ich freue mich hier, die beiden so dann auch auf dem einen oder anderen Turnier begleiten zu dürfen.
Was denkst du, wie gut lässt sich dein Job und Privatleben mit deinem Ehrenamt vereinbaren?
Ich habe hier einen über alle Maßen hinaus toleranten Mann, der mir hier den Rücken sehr frei hält und mich wo es auch geht unterstützt und vor allem mir die Zeit gibt, die ich für meine Baustellen benötige. Ich finde es geht mal besser und mal schlechter aber so lange es sich irgendwie vereinbaren lässt und Spaß macht, sollte man es machen.
Als Turniersprecher bist du Deutschlandweit auf den EWU-Turnieren unterwegs – wird man dich weiterhin dort antreffen?
Ja, das war mir bei den Vorgesprächen zum Präsidiumsposten sehr wichtig, weil ich diese Tätigkeit so gerne mache und dadurch auch mit so vielen Menschen und Gewerken in Kontakt bleibe. Für mich ist so ein Turnierwochenende ein Ausgleich zum Alltag, schon anstrengend aber gleichermaßen auch entspannend.
Da mein Name als Interessent bereits auf der GO 2021 genannt wurde, sind sehr viele Mitglieder auf mich zugekommen und haben mich hier in meinen Vorhaben bestärkt.
Ich bin gespannt, wie sich die Turniere in 2022 zu dem Thema entwickeln, da ich jetzt hier dann nicht nur als Ansager unterwegs bin, sondern auch meine Funktion innehabe. Ich freue mich hier auf gute Gespräche.
Hast du bereits Pläne geschmiedet, wie du dein Amt im Bereich der Jugendarbeit ausfüllen wirst?
Die Präsidiumsarbeit ist wirklich nicht zu unterschätzen, da hier ja auch gemeinschaftlich an allen Themen gearbeitet und sich regelmäßig abgestimmt wird. Hier arbeiten wir eng mit der Bundesgeschäftstelle zusammen.
Es gibt sehr tolle Dinge die wir hier schon machen, ich denke hier z.B. an den Kids Club und sehr viele andere Aktionen. Ich arbeite mich hier jetzt nach und nach ein und habe mich hierzu natürlich auch schon bei den Jugendwarten der Landesverbände vorgestellt. Hier stehen erst mal Zoom Meetings auf dem Programm um mir hier aktuelle Infos reinzuholen, wie es in den Bereichen aussieht. Pläne gibt es, diese sind aber noch nicht spruchreif.
Auf was freust du dich am meisten bei der Zusammenarbeit mit den Jugendlichen? Und was denkst du wird für dich die größte Herausforderung werden?
Mir liegt die Jugend sehr am Herzen, da diese wie in jedem Verein, massiv wichtig ist. Ich finde es beeindruckend, viele Mitglieder vom Bereich der Jugend bis zum Wechsel als erwachsener Teilnehmer begleiten zu dürfen und ich versuche hier auch gerade auf den Turnieren immer in meiner Tätigkeit als Ansager sehr vorausschauend zu arbeiten und hier auch bestmöglichste Hilfestellungen zu geben oder gar über unsere Fachleute vor Ort den Teilnehmern noch Tipps und Hilfestellungen bereitstellen zu lassen. Oft nutze ich auch meine Funktion als Bindeglied zwischen den Teilnehmen und den Richtern dafür wenn ich den Eindruck habe, dass Bedarf sein sollte.
Freude machen mir zum Beispiel Begegnungen wo ich auch Jugendliche oder jetzt sogar Erwachsene treffe, die mir auf den Turnieranlagen mit dem Auto samt Trailer entgegenkommen und die ich schon als Teilnehmer einer Führzügelklasse angesagt habe. Das sind sehr schöne Eindrücke, auch wenn man dann oft denkt „Was bin ich alt geworden.“
Eine Herausforderung finde ich, an den Jugendlichen dran zu bleiben und vor allem immer offen zu sein. Spannend hier die weitere Entwicklung der EWU mit gestalten und auch eingespielte Dinge weiterführen zu dürfen. Ich sehe hier meinen Posten klar als Vertreter der Mitglieder und freue mich daher auch auf einen regen Austausch.
Möchtest du unseren Mitgliedern oder speziell den Jugendlichen noch etwas mitteilen/mit auf den Weg geben?
Ich finde wir haben einen wundervollen Verein, der nicht nur mir, sondern so vielen Menschen sehr am Herzen liegt. Die geleistete Arbeit in den Landesverbänden ist enorm und ich wünsche mir hier einen weiterhin guten Austausch, sich immer weiter zu entwickeln und vor allem sich neuen Dingen nicht zu verschließen – so sehe ich uns und unsere EWU noch sehr lange auf einem guten Weg.
Ich bedanke mich hier für die Wahl und den Auftrag als 1. Vizepräsident und wünsche uns allen ein gutes 2022 mit hoffentlich normalen Abläufen, in der Freizeit, dem Breiten- und Turniersport und unserem Partner Pferd.
Vielen Danke für dieses sympathische Interview.
Fotos: Fizzy Colors, privat