Für viele Westernreiter gehört sie (noch) nicht zur Grundausstattung – dabei kann sie Training und Turnier deutlich angenehmer, sicherer und konzentrierter machen: die passende Sportbrille. Gerade auf dem Außenplatz sind unsere Augen im Westernreitsport extremen Bedingungen ausgesetzt. Wer bei Wind, Staub und tiefstehender Sonne reitet, weiß: Gute Sicht ist nicht nur Komfort – sie ist ein Stück Sicherheit.
1. Warum Sportbrillen im Westernreitsport sinnvoll sind
Westernreiten findet oft unter freiem Himmel statt. Egal ob beim Training zuhause oder beim Ritt aufs Treppchen auf der Show – die Bedingungen draußen stellen unsere Augen auf eine echte Belastungsprobe.
Wind, der Staub aufwirbelt. Grelles Sonnenlicht, das in dem Sliding Stop blendet. Insekten, die bei flottem Tempo in Richtung Gesicht steuern. All das lenkt nicht nur ab, sondern kann auch zu gefährlichen Momenten im Sattel führen.
Und wer einmal versucht hat, ein anspruchsvolles Pattern mit zusammengekniffenen Augen zu reiten, weiß: Ohne klare Sicht leidet der Fokus – und oft auch die Hilfengebung.
„Ich hätte nie gedacht, wie viel entspannter mein Pferd läuft, seit ich im Training eine Sportbrille trage. Ich bin einfach klarer und konzentrierter.“
2. Welche Anforderungen Sportbrillen für Reiter erfüllen müssen
Nicht jede Sonnenbrille ist automatisch eine gute Sportbrille. Und schon gar nicht fürs Reiten geeignet. Besonders bei dynamischen Sportarten wie dem Westernreiten müssen Brillen einiges leisten:
✅ Passform und Halt
Die Brille muss selbst beim Galopp, Spin oder schnellen Richtungswechseln sitzen – ohne zu verrutschen oder zu drücken. Flexible Bügel oder gummierte Nasenpads sind hier besonders wichtig.
✅ Bruchsicherheit
Im Reitsport kann es rau zugehen. Eine gute Sportbrille besteht aus bruchsicherem Polycarbonat oder vergleichbaren Materialien, die im Ernstfall nicht splittern.
✅ UV-Schutz
Die Gläser sollten einen 100%igen UV-A- und UV-B-Schutz bieten – auch an bewölkten Tagen sind die Strahlen nicht zu unterschätzen.
✅ Blendschutz & Tönung
Polarisierte Gläser reduzieren störende Lichtreflexe, z. B. auf sandigen Reitplätzen. Wechselgläser oder selbsttönende Varianten passen sich wechselnden Lichtverhältnissen an – ideal fürs Frühjahr und den Spätsommer.
✅ Belüftung und Beschlagschutz
Ein häufiger Kritikpunkt: beschlagene Brillen beim Reiten. Hochwertige Modelle verfügen über belüftete Gläser oder spezielle Antibeschlag-Beschichtungen.
Klare Sicht bei Gegenlicht – eine gute Sportbrille schützt nicht nur vor Blendung, sondern hilft auch beim präzisen Reiten.
3. Unterschiede zu normalen Sonnenbrillen
Viele Westernreiter greifen zunächst zu ganz normalen Sonnenbrillen. Verständlich – sie sind schnell zur Hand und sehen oft schick aus. Aber:
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Normale Brillen sitzen meist zu locker und verrutschen bei Bewegung
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Die Gläser sind empfindlicher und nicht auf Stöße ausgelegt
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Modebrillen haben keinen Belüftungsschutz – das heißt sie beschlagen schnell
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Viele bieten nur unzureichenden UV-Schutz
Kurz gesagt: Eine Alltags-Sonnenbrille sieht vielleicht gut aus, erfüllt aber selten die funktionalen Anforderungen, die auf einem staubigen Außenplatz herrschen.
4. Welche Modelle sich im Westernreitsport bewährt haben
Erfahrungsberichte zeigen: Reiterinnen und Reiter greifen gerne auf Brillen aus dem Radsport oder dem Trailrunning-Bereich zurück – dort sind ähnliche Anforderungen an Halt, Belüftung und UV-Schutz üblich.
Empfehlenswerte Marken, die sich im Stallalltag und auf Turnieren bewährt haben, sind zum Beispiel:
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Julbo (besonders leicht, sehr guter Halt)
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Oakley (sportlich, robust, mit Polarisierung)
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Rudy Project (eher hochpreisig, aber extrem stabil und komfortabel)
Tipp: Probier Modelle vor dem Kauf immer mit Deinem Reithelm oder Westernhut auf – nicht jede Brillenform passt gut unter jede Kopfbedeckung!
Passt unter den Helm, ohne zu drücken – bei Sportbrillen lohnt sich ein genauer Blick auf die Bügelform.
5. Brille und Helm/ Hut: Worauf Du bei der Kombination achten solltest
Ein häufiger Fehler: Die Brille sitzt super – bis der Helm oder der Hut draufkommt. Dann drückt’s hinterm Ohr oder die Bügel biegen sich seltsam. Hier ein paar Tipps, damit die Kombi funktioniert:
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Flexible oder besonders flache Brillenbügel vermeiden Druckstellen
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Verstellbare Nasenpads sorgen für individuellen Sitz
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Bei Helm/Hutwahl: Sportbrillen gleich mitprobieren!
Einige Helmmodelle (z. B. von Casco oder Uvex) bieten sogar spezielle Aussparungen für Brillenbügel – ideal für Brillenträger im Reitsport.
6. Pflege und Langlebigkeit
Damit Du lange Freude an Deiner Sportbrille hast, hier ein paar Pflegetipps:
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Nie trocken reiben! Immer mit Wasser abspülen und mit Mikrofasertuch säubern
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Transport in Hartschale – besonders im Stallalltag schützt das vor Kratzern
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Regelmäßig Schrauben prüfen – damit nichts wackelt oder sich löst
Wenn Du die Gläser irgendwann wechseln musst: Viele Sportbrillen bieten austauschbare Gläser – das verlängert die Lebensdauer deutlich.
7. Fazit: Kleine Hilfe, große Wirkung
Eine passende Sportbrille ist mehr als nur ein Sonnenschutz. Sie schützt Deine Augen, unterstützt Deine Konzentration und sorgt für einen sichereren, entspannteren Ritt – ob im Training oder im Turnier. Besonders auf dem Außenplatz macht sich das schnell bemerkbar.
Für Westernreiter, die regelmäßig draußen trainieren oder Turniere reiten, lohnt sich die Investition definitiv. Und: Wer sie einmal ausprobiert hat, will meist nicht mehr ohne.
8. FAQ – Häufige Fragen zu Sportbrillen im Reitsport
Kann ich meine Sehstärke mit einer Sportbrille kombinieren?
Ja! Viele Modelle gibt es in optischer Ausführung oder mit Clip-In-System für Korrekturgläser. Alternativ funktionieren Kontaktlinsen plus Sportbrille sehr gut.
Sind getönte Gläser auf Turnieren erlaubt?
Ja, in der Regel sind sie zulässig, solange sie nicht die Kommunikation oder das Richterurteil beeinträchtigen. Stark verspiegelte Gläser könnten kritisch gesehen werden – am besten vorher ins EWU-Regelwerk schauen oder beim Veranstalter nachfragen.
Was tun, wenn die Brille beim Reiten rutscht?
Brillen mit gummierten Bügeln und Nasenpads helfen. Zusätzlich gibt es Brillenbänder, die hinter dem Kopf schließen und die Brille sichern – besonders bei schnellen Prüfungen sinnvoll.