Wer rastet, der rostet – alte Pferde fit halten

Auch bei unseren vierbeinigen Freunden gehen die Jahre ins Land und wer die ersten weißen Haare bei seinem Pferd entdeckt, wird unsanft darauf hingestoßen dass der Alterungsprozess auch im Pferdestall nicht Halt macht.

Im Allgemeinen gilt ein Pferd ab 20 Jahren als “alt”, was aber nicht bedeutet, dass Pferde in diesem Alter nicht noch topfit sein können. Damit das alte Pferd allerdings noch lange fit und gesund bleibt, bedarf es der richtigen Haltung, Fütterung und vor allem Bewegung. 

Wie hält man ein altes Pferd am besten Fit?

Es ist wichtig, dass sich der Senior ausreichend frei bewegen kann – und zwar bei jedem Wetter. Das Immunsystem des alten Pferdes kann mit extremen Wetterumschwüngen und Kälte oder Nässe nicht mehr so gut umgehen, möglicherweise muss man den Senior unterstützen und ihn z.B. mit einer Regendecke ausstatten, damit es sich auch bei schlechtem Wetter ausreichend bewegen kann. Besonders die Pferde, die unter Arthrose oder Rückenproblemen leiden, sollte man trocken halten. Da die alten Pferde ein relatives langes und dickes Winterfell bekommen, dass sich schon im Spätsommer entwickelt, ist es wichtig sie davor zu schützen, dass sie klamm werden.
Hitze kann den älteren Pferden im Sommer zu schaffen machen – Ein Platz im Schatten und genügend frisches Trinkwasser sollte immer vorhanden sein!

Am besten ist ein altes Pferd in einer gemischten Herde in einem Offen- oder Aktivstall aufgehoben. Auf keinen Fall sollte es dauerhaft in einer Box stehen, denn wer rastet – rostet. Gelenkschmiere bildet sich nur in der Bewegung und auch für die Arthrose ist Bewegung und das “Einlaufen” wichtig.

Optimale Fütterung der Senioren

Heurollen – oh Schreck, das Pferd kann das Raufutter nicht mehr verwerten? Bei diesem Problem schafft ein Besuch des Pferdezahnarztes Klarheit. Ist das Pferd dann tatsächlich nicht mehr in der Lage Heu zu kauen und ordentlich zu verwerten, gibt es viele Raufutteralternativen wie Heucobs oder Wiesencobs, mit denen man Heu vollständig  ersetzen kann. Oft können Pferde aber durchaus auf der Weide noch etwas Gras fressen. Grundsätzlich haben alte Pferde einen erhöhten Bedarf an Nährstoffen, da der Körper die Nährstoffe im Alter nicht mehr so gut filtern kann. Neben einem guten Mineralfutter ist es wichtig auf den erhöhten Energie- und Eiweißbedarf alter Pferde zu achten. Hierzu eignet sich zum Beispiel gequetschter Hafer, Maisflocken und ein Schuss hochwertiges Öl. Im Handel gibt es aber auch spezielle, auf alte Pferde abgestimmte, Futtermischungen.

Reiten oder Rente?

Viele Besitzer alter Pferde meinen es gut und schicken ihre Pferde in Rente auf die Weide. Einige Pferde kommen mit der neu gewonnenen Freizeit gut klar – andere wiederum nicht. Es spricht nichts dagegen alte Pferde noch zu beschäftigen. Das ist gut für Körper und Geist. Ob Spazieren gehen, Bodenarbeit oder sogar Reiten – das alte Pferd gehört nicht aufs Abstellgleis. Natürlich muss man die körperlichen Einschränkungen beachten und es seiner Verfassung nach sinnvoll Beschäftigen.

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