Stroh – Einstreu oder auch mehr?

Vor hunderten Jahren noch gerne gesehenes Futtermittel – heute lediglich Einstreu: Stroh. Viele Pferdebesitzer möchten kein Stroh in der Fütterung haben, dabei vergessen die meisten das qualitatives Getreidestroh eine wichtige Futterkomponente ist.

Was taugt Stroh als Futtermittel?

Hohe Rohfaser und ein geringer Eiweißgehalt zeichnet gutes Stroh aus und bietet daher gerade den robust gehaltenen Pferden eine Alternative zu Heu und jungem Gras. Für Sportpferde bietet Stroh, zusätzlich zur Heufütterung,  eine weitere Energiequelle.

Nährwerte von Stroh in der Pferdefütterung

Am besten eignen sich Haferstroh, Gerstenstroh und Weizenstroh als Einstreu sowie für die Fütterung. Haferstroh hat hierbei den höchsten Gehalt an Energie. Bei 3 kg Haferstroh werden dem Pferd 16 Megajoule Energie zur Verfügung gestellt, die circa 1 kg Hafer ersetzen können. Der Zinkgehalt in Stroh liegt bei 70 Milligramm pro Kilogramm. Da der Rohfasergehalt von Stroh zu hoch ist und der Großteil aus unverdaulichem Lingin besteht, können die Pferde die Mineralien angeblich nur aufnehmen, wenn das Stroh, wie früher, gehäckselt wird.

Die richtige Menge an Stroh in der Fütterung

Aufgrund des hohen Ligingehalt sollten nicht mehr als 1 kg pro 100 kg Pferdegewicht zusätzlich zum Heu oder als Heuersatz gefüttert werden. Stroh darf Heu nicht komplett ersetzen – es kann höchstens eine Mahlzeit am Tag ersetzen. Am besten funktioniert die Fütterung zusammen mit Heu. Wenn das Pferd aus der Einstreu sehr viel Stroh aufnimmt, sollte die Einstreu umgestellt werden und nur die Menge Stroh, die das Pferd aufnehmen darf, angeboten werden.

Qualität statt Quantität

In der heutigen Landwirtschaft gilt Stroh oft als Abfallprodukt. Nach der Ernte wird es oftmals zu lange auf dem Feld belassen und nicht wie Heu eingeholt und ordentlich gelagert. Die Folge ist verregnetes, verunreinigtes und oft mit Schimmelpilzen besiedeltes Stroh, das unsere Pferde aber  trotzdem aufnehmen, wenn es als Einstreu in ihrer Box liegt.

Gutes Stroh ist trocken, goldgelb, duftet aromatisch und ist kaum staubig. Zur Fütterung darf ausschließlich solches Stroh verwendet werden. Ansonsten riskiert man Atemwegsprobleme und Koliken.

Die Lagerung in einer Scheune oder unter einem Dach ist bei Futterstroh unumgänglich. Auf dem Feld gelagert, zieht Stroh die Feuchtigkeit des Bodens und fängt an zu schimmeln. Ordentlich getrocknet, einmal gewendet und in lockere Ballen gepresst bekommt man meist einwandfreies Futterstroh. 

Die Strohsorten

Bei den Pferden ist das Haferstroh am beliebtesten, da die Halme oft noch Haferkörner enthalten. Haferstroh ist die am besten verdauliche Strohsorte, eignet sich allerdings aufgrund der geringen Saugkraft nicht ganz so gut als Einstreu.

In den meisten Ställen findet man Weizenstroh. Die Saugkraft bei dieser Strohsorte ist am höchsten und die Pferde fressen es auch gerne, da es wenige Bitterstoffe enthält.

Einen hohen Nährwert bietet Gerstenstroh – allerdings wenig Saugkraft. Windhalme verunreinigen Gerstenstroh häufig, da dieses Unkraut auf den Gerstenfeldern wächst. Sie können bei Pferden Darmverstopfungen verursachen.

Roggenstroh ist faserreich und besitz eine gute Saugkraft – ist allerdings aufgrund des hohen Lingingehalt sehr bitter und wird ungern von den Pferden gefressen. Was zum Vorteil für Pferdebesitzer sein kann, deren Pferde zu viel Stroheinstreu fressen.

 

Quellenangabe: pferdefreund.de
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